Hallo Zusammen,
Die Frau eines Jungjägers fragte mich, ob ich ihrem Mann, Hufschmied in Rente, ein Messer aus seiner zuletzt benutzten Hufraspel, als Erinnerung machen könnte.
Eine Anfrage, so richtig nach meinem Sinn. Der Hufschmied hat Hände wie ein Bär, also durfte es auch etwas Größeres werden.
Die Hufraspel weichgeglüht, der Funkenflug deutete auf einen guten Stahl hin und ran ging es an die Arbeit.
Als Messerform orientierte ich mich am Nicker.
Nach dem Schleifen ging die Klinge zu Stefan Steigerwald zum Härten und kam mit einer Härte von 61 HRC zurück.
Damit hat die Klinge in dieser Dimension die richtige Härte und Zähigkeit, was der Test beim Nägel durchschlagen und danach Papier schneiden, eindrucksvoll bewiesen hat.
Als Griffmaterial nahm ich stabilisiertes Holz.
Die Scheide einfach und schmal gehalten, integrierte Gürtelschlaufe.
Messerdaten:
Klingenstahl Hufraspel, Messerlänge 270 mm, Klingenlänge 140 mm, Klingenhöhe 35mm, Klingendicke 5 mm,
Grifflänge 130 mm, echte Kupfer/Messing Zwinge (Mistarbeit), an der Seite leicht aufgeraut, Fiber, Wurzelholz stabilisiert, Griffabschluss Tropenholz mit Mosaikpin Schwarzwildfährte
Scheide: 3,5 mm spanisches Bullenleder vom Hals, dünnes Wildleder als Innenfutter, Sattlernaht mit gewachstem Garn, Diamantflechtnaht und leichte Randpunzierung.
Es hat Spaß gemacht, ein rustikales Messer, wie ich es mag, gemacht für den Einsatz im Busch. Für Ihn eine Erinnerung an seine harte Arbeitszeit, den kaputten Rücken, die gebrochenen Finger und Schwielen. Er hat Hufeisen noch nach guter alter Art in seiner fahrbaren Schmiede selbst geformt, ein Leben lang hart gearbeitet, jetzt kann er nicht mehr und was bekommt er für eine Rente?
Fragt nicht. Das Messer bekommt er von mir und es kommt von Herzen.
Ich hoffe Euch gefällt es auch.
Bilder anbei
Gruß
Rolf