• Offizieller Beitrag

    Hey zusammen,


    hab mich in den letzten Wochen in meiner neuen Werkstatt im Herzen Berlins eingefunden und mal gleich angefangen was für den heimischen Messerblock zu machen… Bei Instagram hab ich immer schon die grellen Raffir Stücke bewundert und wollte schon lange was komplett reizüberflutetes machen. Anbei paar Bilder.






    Die Klinge ist aus rostenden Balbachdamast und soll nach der Wärmebehandlung maximal dünn ausgeschliffen werden. Meint ihr das ist bei 2.5 mm ne gute Entscheidung oder lieber gleich schleifen und dann härten? Hab so dünne und lange Klingen noch nicht bearbeitet.


    In dem Zuge such ich grad auch einen Härteservice, der die Klinge perfekt Wärmebehandelt und möglichen Verzug gleich begradigt, habt ihr da eine Empfehlung für mich.


    Schönen Gruß Christian

  • Hallo Christian,


    schaut gut aus,

    ich lasse meine Sachen bei Messerwerkstatt Steigerwald härten, bis jetzt alles top.

    Einfach einmal bei ihm anrufen, er ist sehr hilfsbereit


    Gruß

    Rolf

    Das einzige Paradies, das Dir keiner nehmen kann, ist das Paradies in Deinen Erinnerungen.
    Trete nie in die Fußstapfen eines Anderen, sonst wirst Du nie eigene Spuren hinterlassen

  • Hallo Christian,

    eine Glaubensfrage...die Einen sagen so und die Anderen so!

    Nach dem Härten maximal dünn ausschleifen kannst Du ja, da Dein Bandschleifer auf Rädern steht und somit auch mal ins Freie darf. Sonst wird es eine Sauerei mit dem Wasser geben....dann kommt es auch noch auf die Bandkörnung, den Hersteller des Bandes und Deinen Schleifdruck an. Verjüngt sich Deine Schneide zur Spitze? Auf Endschneide vorm Härten auszudünnen ist ebenso nicht richtig, da auch Steigerwald nicht hexen kann und dann evtl . Wellenschliff für Brotmesser aus dem Ofen zieht... :( Meinen Rat kann ich nur geben wie ich es mache. Ich schleife diese Messer so vor, dass an der Schneide noch ca.0,4-0,5mm stehen bleiben. Da zum Rücken eben mehr Stahl stehen bleibt, sollte dass ausreichen um keine Wellenlinien zu erreichen. Es kommt natürlich auch auf die Rückenstärke an und ob dort noch 2,5mm stehen bleiben. Wohl kaum, wenn sich die Klinge nach vorn gleichmäßig verjüngt. Mit Augenmaß kommst Du aber ans Ziel. Da die Härtetemperatur ja auch im Normalbereich von ca. 830° bleibt und nicht über die 1000° geht vielleicht besser als alles grob zuschleifen und dann mit Mühe und Wasser ein Endprodukt zu fertigen. Aber siehe oben...Die Einen sagen....

    Mit scharfen Grüßen
    Jörg Zimdahl


    Homepage
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    Es wenn möglich immer besser machen – und das ist immer möglich
    François Constantin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    endlich habe ich es wieder in die Werkstatt geschafft und gleich mal mich eingerichtet.


    Ich habe den Bandschleifer auf ein mobiles Klappgestell gebaut und kann den BS jetzt gut bedienen und er steht fest verankert - einzig die richtige Arbeitshöhe hat er noch nicht.

    Leider ist mir dann auch mein Frequenzumrichter abgeraucht oder besser zeigte nur noch Bindestriche an und klickte immer - falls hier jemand Interesse hat oder jemanden kennt, der solche FUs wieder reparieren kann, ich wäre über nen Tipp dankbar. Hab aber schnell wieder nen Siemens FU bestellt und nun auch fest an den BS geschraubt.


    Dazu habe ich mir den File Guide von Creative Man gegönnt - danke an den Chief für den Tipp. Auch seine Führungsschiene habe ich gleich nachgebaut, ein Traum!


    Dann konnte es beginnen und der Küchenslicer wurde langsam geschliffen, leider kam am Ende das dabei raus:



    Insgesamt ist die Klinge viel zu dünn geworden und oben am Rücken verjüngt die Klinge sich nicht gleichmäßig. Einiges kann ich noch per Hand ausgleichen, aber die Klinge ist mir insgesamt zu dünn bzw. gehe ich davon aus, dass mir die Klinge beim Härten verzieht/wellig wird. Was sagt ihr dazu?


    Zur Fehleranalyse.

    • Ich habe zum ersten Mal mit dem File Guide und der Führung gearbeitet und auch zum ersten Mal eine so lange Klinge bearbeitet.
    • Ich hatte Erl und Klingenheft bereits geschliffen und hatte somit keine plane Auflagefläche von der her ich den Winkel einstellen konnte. Die Winkel wurden so auf beiden Seiten unterschiedlich.
    • Ich habe die Klinge so eingespannt, dass die Spitze horizontal weit nach unten neigte, so wurde hier mehr abgetragen, was dazu geführt hat, dass die Spitze nun unten wie oben 0.5 mm hat und viel zu dünn ist.

    Was sagt ihr dazu, wie geht ihr mit so langen/dünnen Klingen um? Habt ihr Tipps und Vorgehensweisen, wie man hier rangeht?


    Ich werde aus der oberen Klinge nun wohl eine kleinere Messerform machen, hier mal eine Skizze:


    Schönen Gruß


    Christian

  • Hallo Cristian,


    ja, der File-Guide ist schon eine feine Sache.

    Ich spanne bei meiner Führungsschiene den hinteren Teil, des Messers fest an die Führungsschiene, da habe ich auf jeden Fall eine gerade Auflage.

    Vorne stütze ich die Klinge mit Madenschrauben, auf die sie aufliegt und nach dem Schliff auf einer Seite, schraube ich 1 oder 2 Madenschrauben von hinten an den Anschliff, damit die Klinge sich nicht wegbiegen kann.

    Hat so bisher recht gut geklappt.

    War allerdings eine Mistarbeit so viele Löcher in einer Reihe zu bohren und dann das Gewinde zu schneiden.

    Schau Dir nochmal die Bilder von meiner Schleifhilfe an, dann siehst Du was ich meine.

    Ansonsten gefällt mir Deine Vorrichtung sehr gut.


    Gruß

    Rolf

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  • Hallo Christian, was ist es denn für ein Stahl und wie breit ist die Klinge? Ich würde es dann einfach mal zwischen 2 dicken Aluplatten härten und das im Schraubstock einspannen. Zumeist habe ich dann keinen Verzug mehr beim Anlassen gehabt und der Stahl hatte auch gut Härte angenommen, zumindest meine Zielvorgabe erreicht. Falls Du mit dieser Methode nicht glücklich wirst kannste ja auch noch beim Anlassen zwischen 2 Winkeleisen spannen und alles zusammen anlassen....die Zeit der Erwärmung mit dem zusätzlichen Stahl legste eben oben drauf.

    Mit scharfen Grüßen
    Jörg Zimdahl


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    François Constantin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rolf Chief ,


    vielen Dank für deine Ausführungen, aus deinen Informationen schließe ich schon mal, dass ich hier zwei wesentliche Fehler gemacht habe - Erl war schon nicht mehr plan und die Klinge hat wich nach dem einseitigen Anschliff halt immer verzogen beim zweiten Anschliff.

    Nachdem die Klinge erstmal in der Ecke gelandet ist, hab ich jetzt wieder Motivation, das Projekt neu anzugehen. Überarbeite jetzt den Fileguide mit den Madenschrauben, bestelle grad 1.2442-Übungsstahl und hab auch nen neuen Flachstahl DSC Carbon bestellt. Das Ding wird fertig gemacht.


    Jörg Zimdahl - leielekt Hey Jörg, es ist ein DSC Carbon vom Balbach. Ich hab mich aber jetzt entschlossen daraus nen Kurzes Petty zu machen. Knapp vorm Erl hat die Klinge ne Stärke von 1.1 mm, das ist mir für ein so langes Messer zu wabblig. Aber der Steigerwald meinte schon, dass er auch so dünne Klingen gerichtet bekommt bzw. es versucht.


    Hab in der Zwischenzeit aber auch ein Interessantes Video von Ekim Knives gesehen, der schleift erst parallel zur Klinge ca. 50% und geht dann in einem zweiten Schritt erst an die Klingenstärke bzw. macht vorne das ausdünnen und verblenden mit Schleifpapier. So werde ich das ganze auch mal angehen.

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    Vielen Dank für eure Anregungen, es ist toll von so erfahrenen Messerbauen wir euch beiden zu lernen!!!


    Euch nen schönen Abend


    Viele Grüße


    Christian

  • Hallo Christian,


    mit den Madenschrauben als Stütze, wird es funktionieren.

    Das Video ist höchst interessant und für jemanden, der oft Messer macht, sehr hilfreich.

    Für meine " ab und zu " Messer, halte ich mich aber gerne an meine Hilfsmittel, die helfend die führende Hand unterstützen .


    Gruß

    Rolf

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